Aktueller Rassestandard für die Französische Bulldogge

Französische Bulldogge

Sektion: Kleine doggenartige Hund

Datum der endgültigen Annerkennung der Rasse durch die FCI: 30.11.1954

Offizielle Originalsprache: französisch

Datum der Publikation des gültigen offiziellen Standards.

Download des offiziellen Standard 18.09.2023

Ältere Beschreibung

(Inhalt aus dem Rassestandard Nr. 101 der Federation Cynologique Internationale (FCI) Stand Januar 2017)

URSPRUNG: Frankreich.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN OFFIZIELLEN STANDARDS: 03.11.2014

VERWENDUNG: Gesellschafts-, Wach- und Begleithund.

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde.
Sektion 11 Kleine doggenartige Hunde
Ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Wie alle Doggen stammt die französische Bulldogge wahrscheinlich von den Molossern Epiriens und des römischen Kaiserreiches ab; sie ist verwandt mit den Ahnen des Bulldogs Großbritanniens, mit den Alanerhunden des Mittelalters und somit den großen und kleinen Doggen Frankreichs; die französische Bulldogge, wie wir sie heute kennen, ist das Ergebnis verschiedener Kreuzungen, die passionierte Züchter in den 1880er Jahren in den Arbeitervierteln von Paris vornahmen. Seinerzeit zunächst Hund der Lastenträger an den Pariser Zentralmarkthallen, der Metzger und der Kutscher, wusste sie mit ihrem außergewöhnlichen Körperbau und Wesen schnell die bessere Gesellschaft und die Welt der Künstler zu erobern. So breitete sie sich schnell aus. Der erste Rasseverein wurde 1880 in Paris gegründet. Das erste Zuchtbuch datiert von 1885 und ein erster Standard wurde 1898 erstellt, in dem Jahr, in welchem die Société Centrale Canine die Französische Bulldogge als Rasse anerkannte. Schon 1887 wurde der erste Hund ausgestellt. Der Standard wurde 1931/32 und 1948 geändert und 1986 von R. TRIQUET und H.F. REANT (FCI-Veröffentlichung 1987) neu überarbeitet; 1994 wurde er dann nochmals von Violette GUILLON (FCI- Veröffentlichung 1995) und 2012 vom Comité du Club du Bouledogue Français überarbeitet.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Ein typischer, kleinformatiger Molosser. Trotz seiner geringen Größe ein in allen Proportionen, kräftiger, kurzer und gedrungener Hund mit kurzem Fell, mit kurzem, stupsnasigem Gesicht, Stehohren und natürlicher Kurzrute. Er muss den Eindruck eines lebhaften, aufgeweckten, sehr muskulösen Hundes von kompakter Struktur und solidem Knochenbau vermitteln.

Kein Merkmal ist im Vergleich zu anderen übertrieben, was die Gesamtharmonie im Erscheinungsbild und in der Bewegung stören könnte.

WICHTIGE PROPORTIONEN: Die Körperlänge, gemessen von der Schulter bis zum Sitzbeinhöcker, übertrifft etwas die Widerristhöhe. Die Länge des Nasenrückens beträgt ungefähr 1/6 der Gesamtlänge des Kopfes.

VERHALTEN UND CHARAKTER (WESEN): Kontaktfreudiger, lebhafter, verspielter, einnehmender und aufgeweckter Begleithund.

KOPF: Der Kopf muss kräftig, breit und quadratisch sein; die ihn bedeckende Haut bildet nahezu symmetrische Falten und Runzeln, ohne Übertreibung.

OBERKOPF:

Schädel: Breit, annähernd flach von Ohr zu Ohr, gewölbte Stirn. Die vorstehenden Augenbrauenbogen werden durch eine zwischen den Augen besonders entwickelte Furche getrennt. Die Furche darf sich auf der Stirn nicht fortsetzen. Der Hinterhauptkamm ist gering ausgeprägt.

Stopp: betont

GESICHTSSCHÄDEL: Der Kopf der Bulldogge ist gekennzeichnet durch den verkürzten Oberkiefer- und Nasenbereich sowie durch eine leicht nach hinten geneigte Nase. Die Nase ist etwas nach oben gerichtet („aufgestülpt“).

Nasenschwamm: Schwarz, breit, aufgeworfen, mit symmetrischen, gut geöffneten und schräg nach hinten gerichteten Nasenlöchern. Die Neigung der Nasenlöcher und die aufgeworfene Nase müssen eine normale Nasenatmung erlauben.

Fang: Sehr kurz, breit; mit konzentrischen, symmetrischen Falten.

Lefzen: Dick, ein wenig schlaff und schwarz; die Oberlefze trifft die untere in der Mitte und verdeckt die Zähne vollständig. Die obere Lefze ist im Profil fallend und abgerundet. Die Zunge darf im Ruhezustand nie sichtbar sein.

Kiefer / Zähne: Breit und kräftig. Der Unterkiefer steht vor dem Oberkiefer und verläuft in einem Bogen nach oben. Der untere Schneidezahnbogen ist abgerundet. Die Kiefer dürfen keine seitliche Abweichung oder Verdrehung zeigen. Der Abstand der Schneidezahnbögen kann nicht strikt festgelegt werden; wesentlich ist, dass Oberlefze und Unterlefze so aufeinandertreffen, dass sie die Zähne vollständig bedecken. Die unteren Schneidezähne stehen vor den oberen Schneidezähnen. Ausreichend entwickelte Schneidezähne und Eckzähne, vollständiges Gebiss wünschenswert.

Backen: Gut ausgebildet

Augen: Deutlich sichtbare Augen, mit bemerkenswert lebhaftem Ausdruck; tief eingesetzt, ziemlich weit vom Nasenspiegel und von den Ohren entfernt; von dunkler Farbe, ziemlich groß, rund und ohne jede Spur von Weiß (weiße Augenhaut), wenn das Tier nach vorne schaut. Der Lidrand muss schwarz sein.

Ohren: Mittelgroß, breit am Ansatz und an der Spitze abgerundet. Hoch auf dem Kopf angesetzt, jedoch nicht zu dicht beieinander; aufrecht getragen. Die Ohrmuschel ist nach vorne geöffnet. Die Haut muss dünn sein und sich weich anfühlen.

HALS: Kurz und kräftig, leicht gebogen, ohne Wamme, verbreitert sich zu den Schultern.

KÖRPER

Obere Profillinie: Zunehmend, aber nicht übertrieben, vom Widerrist zur Lende ansteigend. Diese Form, auch Karpfenrücken genannt, ist typisch für die Rasse.

Rücken: Breit und muskulös, fest ohne Schwäche.

Lenden: Kurz, breit und gebogen.

Kruppe: gut abfallend

Brust: Zylindrisch und schön tief (etwas unter dem Ellenbogen); sehr gut gerundete Rippen (fassförmig). Die Vorbrust ist breit und von der Vorderseite betrachtet quadratisch.

Untere Profillinie und Bauch: Aufgezogen, jedoch nicht windhundartig.

RUTE: Von Natur aus kurz, idealerweise ausreichend lang, um den Anus zu verdecken, tief angesetzt, eher gerade, an den Hinterbacken anliegend, am Ansatz dick, sich zur Spitze verjüngend. Eine Knoten-, Knickrute oder eine relativ lange Rute, die nicht über das Sprunggelenk hinausragt, ist zugelassen. Sie wird tief getragen. Selbst in der Bewegung darf sie sich nicht über die Horizontale erheben.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND:

Allgemeines: Läufe gerade und senkrecht, sowohl in der Seiten- als auch in der Vorderansicht.

Schulter: Muss gut zurückliegen.

Oberarm: Kurz, dick, muskulös und leicht gewölbt.

Ellenbogen: Geschlossen, eng am Körper anliegend.

Unterarm: Kurz, gerade und muskulös.

Vorderfußwurzel: Kräftig und kurz.

Vordermittelfuß: Kurz, im Profil gesehen etwas schräg

Vorderpfoten: Rund, kompakt und klein, sogenannte „Katzenpfoten“; leicht ausgedreht. Die Zehen sind geschlossen, die Krallen kurz, dick und schwarz.

HINTERHAND:

Allgemeines: Die hinteren Gliedmaßen sind kräftig und muskulös, etwas länger als die Vordergliedmaßen, dadurch ist die Hinterhand erhöht. Sowohl in der Seiten- als auch in der Rückansicht sind sie gerade und senkrecht.

Oberschenkel: Sehr muskulös, fest.

Hintermittelfuß: Recht tiefgestellt, nicht zu stark gewinkelt, vor allem aber auch nicht zu steil.

Fußwurzel: fest.

Hintermittelfuß: Kurz.

Hinterpfoten: Rund, kompakt, weder nach außen noch nach innen gedreht.

GANGWERK: Die Gliedmaßen bewegen sich von vorn gesehen parallel zur Medianebene des Körpers. Frei, kräftig und gleichmäßig.

HAUT: Fest

HAARKLEID

Haar: Eng anliegendes, glänzendes und weiches Kurzhaar, ohne Unterwolle.

Farbe: Fawn, gestromt oder ungestromt, mit oder ohne Weißscheckung.

Fell mit Färbung:

Gestromt: Die Grundfarbe ist Fawn, gezeichnet mit mäßiger, dunkler Querstromung, die das Fell „getigert“ erscheinen lassen, kräftige Stromung darf die Grundfarbe Fawn nicht abdecken. Eine schwarze Maske muss klar erkennbar sein. Einzelne weiße Flecken sind erlaubt.

Fawn: Einfarbig, von hell bis dunkel fawn, bisweilen hellere Färbung an den innen liegenden Körperteilen, mit oder ohne schwarze Maske, wenngleich Tiere mit schwarzer Maske bevorzugt werden. Manchmal begleitet mit Einzelnen weißen Flecken.

Fell mit Weiß-Scheckung:

Gestromt mit mittlerer oder überhandnehmender Scheckung: Auch „Schecken“ genannt, die Scheckung ist idealerweise am ganzen Hund verteilt. Einige Flecken auf der Haut sind zulässig.

Fawn mit mittlerer oder überhandnehmender Scheckung: Auch „Fawn-Schecke“ genannt, die Scheckung ist idealerweise über den gesamten Hund verteilt. Einige Flecken auf der Haut werden toleriert.

Die Nase ist bei allen Fellfarben schwarz, niemals braun oder blau. Komplett weiße Hunde, sofern sie eine schwarze Nase und schwarze Lidränder haben, sind zulässig, aufgrund des damit verbundenen Risikos der Schwerhörigkeit, nicht erwünscht und nicht zur Zucht zuzulassen.

GRÖSSE UND GEWICHT:

Widerristhöhe:

Rüde: 27 cm bis 35 cm, Hündin: 24 cm bis 32 cm.

Eine Abweichung von mehr oder weniger 1 cm über oder unter der im Standard angegebenen Größe ist tolerierbar.

Gewicht:

Rüde: 9 bis 14 kg, Hündin: 8 bis 13 kg.

Eine Toleranzabweichung von 500 g über dem Standard Gewicht ist akzeptabel, wenn das Tier ein typischer Vertreter seiner Rasse ist.

FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

  • Sehr starke Tüpfelung bei Schecken.
  • Starke rote Tüpfelung in weißem und fawnfarbenem Haar.
  • Bei Fawnfarbenen schwarzer Aalstrich.
  • Weiße Stiefel bei Gestromten und Fawn.
  • Helle Krallen.

SCHWERE FEHLER:

  • Übertypisierungen, Hund mit übertriebenen. Rassemerkmalen.
  • Zu langer oder extrem kurzer Fang.
  • Bei geschlossenem Fang sichtbare Zunge.
  • Helle Augen (Raubvogelaugen).
  • Gerade Linie vom Widerrist bis zur Lende.
  • Übermäßiger Pigmentverlust auf Lefzen, Nase und Augenlidern, deren Ränder niemals vollständig depigmentiert sein dürfen.

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:

  • Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde.
  • Hunde, die deutlich physische Anomalien oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
  • Typmangel: ethnische Merkmale sind nicht ausreichend ausgeprägt, so dass der Hund seinen Artgenossen insgesamt zu wenig ähnelt.
  • Komplett geschlossene Nasenlöcher.
  • Seitlich abweichender oder verdrehter Kiefer, so dass die Zunge permanent sichtbar ist.
  • Hunde, bei denen die unteren Schneidezähne hinter den oberen schließen.
  • Hunde, deren Fangzähne bei geschlossenem Fang ständig sichtbar sind.
  • Verschiedenfarbige Augen.
  • Nasenschwamm von anderer Farbe als schwarz.
  • Nicht aufrecht getragene Ohren
  • Schwanzlosigkeit oder eingebettete Rute.
  • Afterklauen an den hinteren Gliedmaßen.
  • Inverses Sprunggelenk
  • Langes, rauhaariges oder wolliges Haarkleid
  • Fellfarbe nicht den Beschreibungen des Standards entsprechend, und zwar schwarz, schwarz mit fawnfarbenen Abzeichen (black and tan) und alle Verdünnungen der schwarzen Farbe, mit oder ohne Scheckung.
  • Größe und Gewicht außerhalb des Standards
  • Atemprobleme

N.B.

  • Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
  • Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.